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Auricherin gehört zu Deutschlands Tennis-Elite

TENNIS; Ostrfriesische Nachrichten vom
14.05.2017
Auricherin gehört zu Deutschlands Tennis-Elite

VON SILKE MEYER
Die zwölfjährige Xenia Jeromin ist in ihrem Jahrgang die Nummer zwei in Deutschland. Sie spielt in dieser Freiluftsaison erstmals in einer Frauenmannschaft.
Aurich. Ein kleiner Tennisschläger und ein Luftballon: Damit hat alles angefangen. Da war Xenia Jeromin drei Jahre. Jetzt ist die Auricherin zwölf und die Nummer zwei in Deutschland in ihrem Jahrgang (2004). Erstmals spielt sie in dieser Freiluft-Saison in einer Frauenmannschaft: für den SV Eintracht Wiefelstede in der Nordliga.
Xenia kann sich noch gut an die Anfänge erinnern: „Ich hab mir immer Parcours gebaut und mit Bällen gespielt. Mein Papa hat mich dabei beobachtet.“ Ihr Papa, das ist Vladimir Jeromin, ehemaliger Fußballprofi, der zum Abschluss seiner Karriere bei der SpVg Aurich gespielt und die Mannschaft 2002/03 auch trainiert hat. Über das Internet hat Xenia dann die Sportart Tennis für sich entdeckt. Und ihren Vater gleich mit animiert anzufangen. „Genau an meinem Geburtstag.“ Am 14. November 2007. Der Luftballon hat längst als Ballersatz ausgedient. Ihr 51-jähriger Vater ist inzwischen Tennistrainer. Und vielbeschäftigt als Fahrer für seine Tochter, die dreimal in der Woche in Oldenburg unter Jens Kuhle trainiert. Xenia weiß, was sie will. Vor allem, immer besser werden. Sie schaut dafür gerne den ganz Großen im Tennis im Fernsehen zu und fachsimpelt dabei mit ihrem Papa. Ihre Favoriten sind aber nicht die Frauen, sondern die Männer. Novak Djokovic, Roger Federer. „Ich mag einfach, wie die spielen. Die variieren mehr als die Frauen.“
Xenia spielt ihr erstes Turnier im Alter von fünf Jahren
Ihr sportlicher Weg führt Xenia schnell nach oben. Ihr erstes Turnier spielt sie im Alter von fünf Jahren. „Es war schon ein sehr großes Turnier“, sagt Xenia. Sie blickt schmunzelnd zurück: „Ich weiß noch genau. Bis dahin habe ich die Bälle ja immer nur mit meinem Trainer zugespielt. Das hab ich dann auch beim Turnier gemacht.“ Klar, dass ihre Gegnerin leichtes Spiel hatte. Xenia spielt dann in der Nebenrunde und gewinnt zum ersten Mal: „Da war ich so glücklich.“
Mit acht Jahren spielt sie bereits bei den Landesmeisterschaften der Jüngsten mit. Inzwischen hat sie die Titelwettbewerbe in der Halle dreimal in Folge gewonnen. Xenia mag es, gegen besser Platzierte in der Setzliste zu spielen: „Ich nehm das komplett entspannt. Du lernst und du hast keinen Druck.“ Bei den Deutschen Meisterschaften im Einzel 2016 ist Xenia mit dem Ehrenpreis des Bundesministeriums des Innern ausgezeichnet worden. Sie fiel dort durch ihr außergewöhnliches sportliches Verhalten auf, das durch große Fairness geprägt gewesen ist.
Musik darf für die Auricherin beim Training nicht fehlen
Auricherin mit gelungenem Einstand
Xenia Jeromin spielt ihre erste Saison in einer Frauenmannschaft: beim SV Eintracht Wiefelstede. Sie gehört dort zu den Nachwuchstalenten. So wie ihre Freundin Leonie Müller (TV Metjendorf). Mit ihr hat die Auricherin vor ihrem Wechsel nach Wiefelstede schon beim Wilhelmshavener THC gespielt.
Mit einem 5:4-Sieg gegen den TSV Havelse ist Aufsteiger SV Eintracht Wiefelstede in die Saison in der Nordliga gestartet. Den fünften Punkt holte die Mannschaft im Doppel.
Den Sieg machte die zwölfjährige Auricherin perfekt, zusammen mit der 23-jährigen Amerikanerin Sarah Lee. Die belegt in der Doppel-Weltrangliste aktuell Platz 774. Sie gewannen ihr Doppel deutlich mit 6:3 und 6:0.
Xenia ist ehrgeizig. An ihren tennis-trainingsfreien Tagen arbeitet sie zu Hause in Wallinghausen in Eigenregie an der Fitness: „Ich kenne inzwischen so viele Übungen. Und immer, wenn ich Langeweile habe, spiele ich Tennis.“ In der Garage gegen die Wand. „Verrückt. Aber ich habe solche Ideen.“ Anfangs hat sie mit ihrem Papa auch mal eine Leiter auf der Hausauffahrt in Netzhöhe aufgestellt und Volleys geübt.
Eins darf für Xenia beim Training aber nicht fehlen: Musik. Ohne Musik sei Training langweilig, sagt sie. Sie ist auch ein Typ für den Tanz. Sie ist zierlich. „Ich habe auch echt überlegt, tanzen zu gehen. Aber das schaffe ich gerade nicht.“ Die Schule, Xenia geht in die sechste Klasse des Gymnasiums, bekommt sie aber gut mit ihrem Tennis kombiniert. Zu den regelmäßigen sportlichen Terminen gehört für sie als Kaderspielerin noch der Konditionstest in Hannover zweimal im Jahr und die jährliche medizinische Untersuchung dazu. Ihre sportlichen Ziele für dieses Jahr hat sich Xenia gesteckt. Sie möchte bei den Landesmeisterschaften weiterkommen als zuletzt. Da sei sie zweimal hintereinander in der ersten Runde rausgeflogen: „Letzte Saison war echt nicht gut.“ Bei den Deutschen Meisterschaften möchte sie wieder ins Achtel-, besser noch ins Viertelfinale.
Sie habe ja schon viel erreicht, sagt Xenia: „Aber ich möchte wirklich da oben was gewinnen.“ Das ist unter den gegebenen Voraussetzungen aber nur schwer zu realisieren. Deshalb ist ein Wechsel ins Tennis-Internat inzwischen ein Thema. Denn Xenia weiß, was sie will. Sie möchte Tennisprofi werden.

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